So läuft ein IHHT ab

 

Atemmaske auf und los geht’s? Nicht ganz. Ein Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Training (IHHT) fordert den Körper und die Zellen intensiv, da will das Wechselspiel aus Belastung- und Erholungsphasen, aus Hypoxie und Hyperoxie, wohlüberlegt und vorbereitet sein. – Folgen Sie uns schrittweise durch eine Behandlungseinheit.

 

Das Vorgespräch

 

Eine professionell begleitetes IHHT beginnt stets mit einem detaillierten Vorgespräch inklusive umfassender Anamnese. Bestehen Vor- bzw. chronischen Erkrankungen, sind deren Befunde hilfreich – ausserdem ist eine ärztliche/medizinische Beratung und Therapiebegleitung dann in (fast) jedem Fall notwendig. Danach werden mit verschiedenen Tests (z.B. Hypoxietest, Atem- bzw. Atemanhaltetest) die Basiswerte für die eigentlichen Behandlungsplanung ermittelt.

 

Vorbereitung des Trainings

 

Nach der Einstellung der Trainingsparameter bzw. Anwahl des vorgeplanten Trainingsprotokolls – so werden die Behandlungseinheiten offiziell genannt – geht es los.

Als erstes werden die Sauerstoffsättigung im Blut (SpO₂) und der Puls über einen Pulsoximeter, in der Regel per Fingerclip-Sensor, ermittelt. Dieser wird auch während des gesamten Trainings getragen. Je nach Hypoxiegerät werden dem Trainierenden auch selbstklebende Elektroden oder ein Brustgurt für etwaige weitere, das Training begleitende Messungen angelegt. Zuletzt ist die Atemmaske dran; ihr korrekter Sitz und das Anlegen der Silikonbänder wird Ihnen vom Fachpersonal gezeigt.

Dann gilt es nur noch, sich hinzuliegen, am besten mit leicht erhöhtem Oberkörper. Meist sind die Liegen schon entsprechend eingestellt.

Stichwort „Parameter“

 

Die individuelle Behandlungseinstellung der sog. Trainingsparameter (d.h. Anzahl, Dauer und Intensität der abwechselnden Hypoxie- und Hyperoxie-Phasen) wird vor oder in der ersten Sitzung festgelegt. Das Trainingsprotokoll wird dann nach jeder weiteren Behandlung geprüft, mit dem vorhergehenden verglichen und ggf. angepasst, um langfristig einen optimalen Trainingserfolg zu garantieren.

Klassischerweise hat ein IHHT übrigens vier bis fünf Zyklen pro Behandlungseinheit, wobei sich ein Zyklus aus einer Hypoxie- und einer Hyperoxie-Phase zusammensetzt. Deren jeweilige zeitliche Dauer hat dabei einen ähnlich großen Einfluss auf die Trainingswirkung wie der Sauerstoffanteil im jeweiligen Atemluftgemisch.

 

Beobachtet trainieren

 

Eine Behandlungseinheit dauert damit in der Regel zwischen 40 und 48 Minuten. Sie kann je nach Trainingslevel und -ziel auch länger dauern, maximal jedoch nur 90 Minuten.

Durch die entspannte „liegende“ Trainingssituation nicken viele Anwender während ihres IHHT kurz ein und „verschlafen“ es. Auch deshalb wird die Atemmaske mit Silikonbändern fixiert, denn entscheidend ist ja das Einatmen der unterschiedlichen Sauerstoffkonzentrationen der sich abwechselnden Hypoxie- und Hyperoxie-Phasen. Ideal ist dafür eine langsame, ruhige Nasenatmung.

Hierbei ist das permanente Tragen des Fingerclip-Sensors wichtig: Fällt der SpO₂-Wert während der Hypoxie-Phase nämlich unter die eingestellte Sicherheitsgrenze – die sog. „SpO₂ CUTOFF“ – wird der Sauerstoffanteil im Atemluftgemisch automatisch erhöht. So wird das Erreichen eines für den Körper kritischen Sauerstoffabfalls verhindert.

Ohne die SpO₂-Überwachung kann das Training daher erst gar nicht gestartet werden und wird im Fall eines Abrutschens des Sensors auch sofort abgebrochen. Ausserdem ist immer geschultes Fachpersonal in der Nähe.

 

 

Nach dem Training

 

 

Viele Anwender fühlen sich nach dem IHHT frisch und erholt. Aber keine Regel ohne Ausnahme, vor allem, bei etwaigen Vorerkrankungen oder vorausgehendem Erschöpfungszustand. Im Einzelfall kann es anfangs zu leichten Kopfschmerzen nach der Behandlung kommen, die am Folgetag wieder verschwunden sind. Oder es ist eine leichte Müdigkeit oder Erschöpfung möglich, weil der Körper noch „untrainiert“ ist. Das legt sich nach einigen Behandlungseinheiten.