Wie aus Atemluft Energie wird

 

Die Bedeutung der Mitochondrien hat zugenommen, da immer mehr Erkrankungen auf sie zurückgeführt werden. Eine Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie (IHHT) macht sie fit für ihre wichtige Aufgabe als „Mini-Kraftwerke“ der Zellen. – Kommen Sie mit auf einen Streifzug zwischen Atmung und Zellen, Energie und Leben.

 

Lebenswichtiger Sauerstoff

 

Ob Stoffwechsel oder Verdauung, Muskelzuckung oder Gedankengang, ohne Energie funktioniert in unserem Körper nichts. Daher atmen wir, ununterbrochen, tagein, tagaus. Denn wir brauchen den in der Luft enthaltenen Sauerstoff (O2) für jeden Vorgang im menschlichen Organismus.

Ort des Geschehens sind winzig kleine Zellorganellen: die Mitochondrien. Sie finden sich in fast jeder Körperzelle. Ihre weit verbreitete Bezeichnung als „Mini-Kraftwerke“ basiert auf einer komplexen Redoxreaktion. Während dieser wird mithilfe von Sauerstoff sog. Nahrungsenergie – z.B. Fette und Kohlenhydrate – in für den Körper verwertbare Energie umgewandelt wird.

Dabei entsteht das für unseren Organismus überlebenswichtige Adenosintriphosphat (ATP). Erst dieses ATP ist der universelle – also nutzbare – Energieträger für jede unserer Körperzellen. Ohne ATP wäre u.a. kein weiterer Stoffwechsel und keine Zellerneuerung möglich.

 

Energieproduzierende Mitochondrien

 

Beim Menschen enthalten übrigens nur die roten Blutkörperchen keine Mitochondrien, ansonsten finden sie sich überall. In stoffwechselaktiven Zellen wie etwa in der Leber oder in Muskeln können bis zu 2‘500 pro Zelle vorhanden sein. Eine einzige Nervenzelle hat etwa 10‘000 und eine Eizelle sogar bis zu 100‘000 Mitochondrien. Im Herzmuskel machen die Mitochondrien circa 36 Prozent des Gesamtgewichts aus. Das bedeutet: Je aktiver eine Körperzelle ist, umso mehr Mitochondrien besitzt sie – und umso höher ist ihre ATP-Produktion.

Junge und gesunde Mitochondrien leisten dabei mehr als alte und beschädigte. Das hat mit ihrer Entstehung zu tun: Die Mitochondrien stehen ständig untereinander in Kontakt und bilden eine Art eigenes Netzwerk innerhalb der Körperzelle. Dieses wechselt immer wieder seine Form. Einzelne können z.B. miteinander verschmelzen, aber sich später auch wieder abspalten. Junge Mitochondrien werden also nicht wirklich „neu“ gebildet. Hinzu kommt, dass ihr Erbgut leider nicht immer intakt weitergeben wird. Zudem wird es oft auch noch ungleichmässig auf die sog. „neuen“ Mitochondrien verteilt.

 

Körperliche Auswirkungen

 

Aber von der Qualität und Quantität der „Mini-Kraftwerke“ hängt ab, wie viel Energie unserem Körper letztlich zur Verfügung steht, ob wir uns fit oder krank fühlen. Und noch etwas ist bekannt: Unser Lebensalter bestimmt zwar Anzahl und Zustand der Mitochondrien mit, doch sie sind auch abhängig von äusseren Faktoren wie einem Lebensstil mit viel Stress, aber auch Umweltgifte und einige Medikamente beinträchtigen sie in ihrer Leistung.

Wer sich z.B. schlecht ernährt und/oder weniger bewegt, hat im Allgemeinen weniger aktive Mitochondrien in seinen Zellen. Entsprechend reduziert sich zunehmend das Leistungsniveau, da immer weniger Energie zur Verfügung steht. Das Ganze ist ein schleichender Prozess. Unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Erschöpfung und Konzentrationsprobleme sind die Folgen. Mittel- oder langfristig können u.a. Migräne, Diabetes oder Blutkreislaufstörungen auftreten. Selbst psychische und Demenzerkrankungen werden heute auf Dysfunktionen der Mitochondrien zurückgeführt.

 

Diese und weitere Krankheitsbilder werden in der mitochondrialen Medizin unter dem medizinischen Oberbegriff Mitochondriopathien zusammengefasst. Aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse ist anzunehmen, dass bei quasi allen chronischen Erkrankungen Beeinträchtigungen der Mitochondrien vorliegen.

 

IHHT als Unterstützung

 

Doch unabhängig vom Zustand der Mitochondrien kann man jederzeit für eine Verbesserung ihrer Leistungsfähigkeit sorgen. Hier setzt die Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie (IHHT) an, denn sie wirkt direkt auf die Mitochondrien ein. Einerseits werden dank ihr alte bzw. beschädigte Mitochondrien abgebaut, andererseits „neue“ und leistungsfähigere gebildet. Man spricht daher bei der IHHT oft auch von Zelltraining.

Dafür nutzt die IHHT einen simplen Trick: Die Patientin bzw. der Kunde atmet im Wechsel kontrolliert sauerstoffreduzierte und sauerstoffangereicherte Luft ein (Hypoxie- bzw. Hyperoxie-Phase).

Denn ein wechselnder Sauerstoffgehalt bedeutet Stress für die Mitochondrien, insbesondere in der sauerstoffreduzierten Belastungsphase (Hypoxie). Alte oder beschädigte Mitochondrien halten diesem Reiz nämlich nicht stand und werden abgebaut. So bleiben nur die gesunden erhalten und können sich wieder besser vermehren.

 

Positive Konsequenzen

 

Das wirkt sich wiederum positiv auf die allgemeine Sauerstoffverwertung und damit die Produktion von ATP sowie Energie in unseren Körperzellen aus. Dadurch wird der weitere Stoffwechsel angeregt: Die Zellen nehmen wieder Nährstoffe besser auf und scheiden Giftstoffe leichter aus.

Die Folgen einer IHHT sind im gesamten Organismus feststellbar, was sich dann auch auf unsere körperliche und geistige Gesundheit auswirkt. Dazu zählen typischerweise eine gute Durchblutung, verstärkte Fettverbrennung, starkes Immunsystem, bessere Lungenfunktion und verkürzte Regeneration nach Anstrengung, aber auch erhöhte Stressresistenz, guter Schlaf, mehr Vitalität, bessere Konzentrationsfähigkeit sowie Linderung chronischer Erkrankungen.